Kritik des Gothaer Programms

Die Kritik des Gothaer Programms ist eine 1875 verfasste und 1891 postum veröffentlichte Kritik von Karl Marx (1818–1883) am Entwurf des Gothaer Programms, das bei der späteren Vereinigung der marxistisch orientierten „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“ (SDAP) mit dem „Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein“ (ADAV) zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) beschlossen worden war. Das Werk ist eine wichtige Quelle für das Verständnis von Marx’ Theorien über die Organisation und Natur einer kommunistischen Gesellschaft (vgl. auch Klassenlose Gesellschaft).

In der Kritik des Gothaer Programms widmet sich Marx unterschiedlichen Punkten, die er im Entwurf des Parteiprogramms fehlerhaft umgesetzt sieht, wie dem Ursprung des gesellschaftlichen Reichtums, dessen gerechter Verteilung, oder der Stellung von Kapitalisten und Grundeigentümern (alle I. Abschnitt). Ebenfalls widmet er sich Themen wie der Notwendigkeit eines Internationalismus in der Arbeiterbewegung, der Stellung der Arbeiterklasse zu den anderen Klassen (beide I.), des Bildungssystems (IV.) oder des ehernen Lohngesetzes von Ferdinand Lassalle (II.), an dessen theoretischen Einfluss auf das Parteiprogramm sich Marx’ Kritik entlang bewegt. Die Rolle des Staates und seine Entwicklung, besonders nach einer proletarischen Revolution, wird ebenfalls beleuchtet und kritisch dem Staatsverständnis im Programmentwurf gegenübergestellt (III. + IV.).


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